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Buchschwanger. Oder: Warum man als Autor nicht in der Jogginghose schreiben sollte.

Herrlich: Es frühjahrt endlich! Die Wetter-Apps stellen sogar erste Annäherungen an die 20° Grad-Marke in Aussicht und auch, wenn wir in Bayern statt Ostern schon häufig „Weißtern“ gefeiert haben und manchmal eher Christbaumkugeln als Ostereier an die Palmkätzchen hängen müssen, manifestiert sich der Wunsch, die Wintermäntel und Schneestiefel in den wohlverdienten Sommerschlaf schicken zu wollen. Oha … da wulstet sich was! Für mich stellt sich die Frage nach passender Kleidung ohnehin gerade intensiver, da ich in wenigen Tagen mit weiteren Journalisten und Bloggern nach Paris auf eine Kulturpressereise entschweben werde, zu der Atout France eingeladen hat. Wie aufregend und frühjahrsfrisch: Große und kleine Museen, die Oper und die Philharmonie, zwei Châteaux, verlockende Gaumengenüsse, ein Ballettabend, Cineastisches und auch die hohe Kunst der Mode – all das werde ich nächste Woche erleben, bestaunen und genießen (wer mir und uns live folgen will, kann dies unter #feelfrenchculture auf Instagram, Twitter & Co. ). Und klar: Da will ich nicht ausschauen wie Hulle (wer war das eigentlich?). Da liegt doch eher der Satz nahe „Ich kann so nett ausschauen, wenn …

Der Schwede, der von seinem hundertjährigen Helden gesiezt wird

Da saß nun Jonas Jonasson in pinkem Hemd und gleichfarbigen Sneakers im komplett abgedunkelten Carl-Orff-Saal des Münchner Gasteigs und las aus seinem neuesten Buch Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind. Auf Schwedisch. Und ich versank in seiner Stimme. Denn die klingt so wunderbar wie er schreibt. Und er schreibt ziemlich wunderbarissimo. Ich mag Jonassons Um-Ecken-Denken ebenso wie seine Leidenschaft, uns Lesern immer noch ein kleines Häppchen mehr an Wundersamen in liebevoll ausgekleideten Steilkurven zu offerieren. Sein Hundertjähriger, der aus dem Fenster stieg und verschwand, erhellte mein Gemüt in finsterster Zeit und gab mir damals ein kleines bisschen der liebevoll schrägen und überaus humorvollen Gedankengänge zurück, die ich gerade eben erst für immer verloren hatte. Eine Bucherfahrung wie diese bindet in so einer Situation und ließ mich natürlich auch das Folgewerk lesen: Die Analphabetin, die rechnen konnte. Ebenfalls auf überaus intelligente und kurvenreiche Art unterhaltsam und spannend. Die jetzt beschriebene Figur des Mörder Anders basiert auf einer etwa vierzig Jahre alten Moritat, die die letzte in Schweden vollzogene Hinrichtung zu Beginn des 20. Jahrhunderts thematisiert. …

Elf Florenz-Tipps für angenehmes Stadterleben

Ich bin kein Fan dieser ubiquitären 10 Punkte-Listen, die einem vorschreiben wollen, wie man sich als Bewerber, Social Media-Verantwortlicher, Reisender oder Abnehmwilliger zu verhalten habe, um möglichst toll, perfekt und richtig wichtig zu sein. Und doch erscheint es mir für all diejenigen, die in den anstehenden Pfingstferien einige Tage in Florenz verbringen wollen, ganz hilfreich, ihnen ein paar Tipps an die Hand zu geben, die dienlich sein könnten. Florenz ist umwerfend und einzigartig (ebenso wie Rom oder Venedig und viele weitere Städte in Italien oder dem Rest der Welt) – die Stadt ist aber ebenso überfüllt von Touristen. Ich werde in den kommenden Tagen (oder arbeitsvolumenbedingt vielleicht auch Wochen) noch meine neu oder wieder entdeckten Lieblingsorte und auch empfehlenswerte Restaurants  vorstellen und möchte hier nur erste kurze Ratschläge geben, um den Aufenthalt angenehm zu gestalten. 1. Attenzione al traffico! Florenz Straßen sind im Centro meist Gassen und somit sind eng, die Bürgersteige zum Teil kaum vorhanden. Die Motorini (Roller), Fahrradfahrer und zahlreiche Elektro-Taxis brettern aber dennoch mit hoher Geschwindigkeit und erhabener Rücksichtslosigkeit um die Ecken und durch die Gassen. Es …