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Breda – lebendig, liebenswert und (er)lebenswert

Breda beweist mit seinen gut 180.000 Einwohnern auf vielfältige Art einmal mehr, dass man als Kleinstadt keineswegs verschlafen und überaltert sein muss. Die Stadt liegt im niederländischen Nord-Brabant am Zusammenfluss der Flüsse „Breeden Aa“ und „Mark“ und erhielt im Jahr 1252 das Stadtrecht. Historisch ist hier einiges passiert: Mal handelte man Friedensabkommen oder Deklarationen mit Engländern oder Spaniern aus, dann war die Stadt wieder belagert von selbigen. Heute zeigen sich die Bewohner lebensfroh und weltoffen: Breda ist bekannt für seine DJ-Szene, das frühsommerliche Jazz-Festival und elf Jahre lang auch den Redhead Days, der zuletzt mehrere tausend Rothaarige aus etwa 80 Ländern anzog und vereinte in ihrem Anderssein. Auch ich besuchte die Stadt aufgrund meines Interesses am Austausch mit anderen Rothaarigen. Mehr dazu gibt’s im Blogpost zu den Redhead Days. Als Unterkunft hatte ich mir das Boutique Hotel Het Scheepshuis auserkoren – ein charmant-alter Backsteinbau, gekrönt von einem güldenen Segelschiff, etwas außerhalb des Stadtzentrums gelegen und recht persönlich geführt. So sprang der Freund der Besitzerin charmant und professionell als Frühstückszelebrator ein, als sie überraschend erkrankt war – und …

Vereint im Anderssein. Die Redhead Days in Breda.

Am ersten September-Wochenende sieht das hübsche niederländische Städtchen Breda traditionell rot. Und nicht nur ein Rot – an die zweitausend Rotschattierungen sind es. Denn seit 2007 organisiert das Team rund um Initiator Bart Rouwenhorst die Redhead Days, eine Veranstaltung für Rothaarige aus aller Welt, die mittlerweile nahezu vier Tage umfasst. Als Maler hatte er 2005 auf der Suche nach rothaarigen Modellen eine Anzeige geschaltet und erhielt unerwartet hohe Resonanz darauf. Also ergriff er die Gelegenheit im wahrsten Sinne des Wortes beim Schopf und rief das mittlerweile weltweit größte Treffen aller MC1R-Mutierten ins Leben. Immer auffällig: Die MC1R-Mutanten MC1R ist ein Protein, das bei einer Veränderung des Gens Nr. 16 das hellere Phäomelanin statt des dunkleren Melanins in Haare, Haut und Augen einbaut. Die Folge sind hellere Haut, Sommersprossen und mehr oder minder rotes Haar. Manche von uns kommen leuchtenden Haares wie ein Feuerwehrauto zur Welt und verfärben sich während der Schulzeit über Schwedenweißblond in eine fröhlich-unauffällige Straßenköterfarbe (O-Ton von Betroffenen). Andere wiederum tragen lebenslang die dunkelroten Töne von Mahagoniholz im Haar. Die meisten werden schon früh …