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Mythos Bayern: Vom Harzsammler bis zum Märchenkönig Ludwig II.

[Unbezahlte Werbung | Pressereise] Wald, Gebirg und Königstraum – das verspricht die Bayerische Landesausstellung des Hauses der Bayerischen Geschichte, die dieses Jahr in Kloster Ettal unter dem Motto „Mythos Bayern“ gastiert. Und das hält sie auch: Los geht’s in den angenehm temperierten Räumen des Klosters mit dem Thema Wald. Gut 37 Prozent Bayerns sind bewaldet, etwa zwei Drittel sind Staatsforste, erfährt man da – und etwa 83 Jahre ist das Durchschnittsalter der Bäume. Sehr beeindruckend: Jede Sekunde wächst ein Kubikmeter Holz nach. Um gleich im Mythos Bayern zu bleiben: Das Wachstum ist nicht nur wichtig in Sachen Nachhaltigkeit, auch das Aufstellen des Maibaums kann damit erhalten bleiben. Es gab nämlich durchaus Zeiten, in denen dieser Brauch strikt untersagt war, da die Einschlag- ebenso wie die Sammelrechte limitiert waren, weil das Holz knapp war. Die Jagdrechte blieben ohnehin bis tief ins 19. Jahrhundert dem Adel vorbehalten – was Wilderer nicht abhielt, den ein oder anderen Hirsch zu erlegen. Neben Gewehren und Jagdhörnern, Geweihen und Holzmarterln, die aus Dankbarkeit an göttlichen Beistand bei Unglücksfällen aufgestellt wurden, gibt’s …

Oberammergauer Vielfalt: Vom Schnürlkasperl zum Passionsspiel

Das Messer ist sein wichtigstes Werkzeug, sagt Markus Wagner, der letzte Oberammergauer Schnürlkasperl-Schnitzer. Früher sei es das Werkzeug der armen Leute gewesen, ergänzt er: „Das geschmiedete Schnitzeisen habe ich kaum noch in der Hand. Ich arbeite ja auch nahezu eindimensional bei meinen Kasperln.“ Sein Handwerk hat er in der Staatlichen Berufsfachschule für Holzbildhauer in Oberammergau erlernt, die Ausbildung dauert auch heute noch drei Jahre. Pro Jahrgang sind es heute jedoch nur mehr etwa 15 Schüler. Die Schnitzerei ist leider zunehmend müßig: Gab es in Wagners Jugend etwa 200 Schnitzer im Ort, so sind es heute nur mehr 30, darunter kaum noch klassische Herrgottsschnitzer, „da sich kaum mehr jemand eine Jesusfigur ins Haus holt“. Da war es vorausschauend, dass Markus Wagner sich früh auf die Schnürlkasperl (auch Fadengaukler oder Hampelmänner genannt) spezialisierte. Die Freude an der Holzbildhauerei war ihm in die Wiege gelegt worden: Wagners Vater war Krippenschnitzer. Er musste sich zunächst jedoch im Winter auch als Skilehrer und im Sommer als Bademeister verdingen, um seine Kinder ernähren zu können. Eine verhältnismäßig goldene Zeit erlebte die …