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Ode an ein Lebenswerk: Die leisen Töne des Rolf Alexander Wilhelm.

313 Tage nach Dir, geliebter Vater, hat auch Dein Werk Dein Haus für immer verlassen. Es schneite – wie am Tag Deines letzten Atemzugs im Januar. Und seit gestern haben Deine Gedanken, Ideen und deren Umsetzung nun im Deutschen Komponistenarchiv  im Europäischen Zentrum der Künste Hellerau in Dresden ihr Zuhause gefunden. Es war Dein Wille. Du selbst hattest bereits die vorbereitenden Gespräche mit Frau Landsberg, der Leiterin des Archivs, geführt. Und seit 2010 hatten bereits einige Tonbänder und auch Partituren den Weg nach Dresden gefunden. Ich bewundere bis heute, dass Du den Mut hattest, Dir Gedanken über das „Danach“ zu machen, einige Notizen anzufertigen, ein bisschen vorzusortieren und das ein oder andere mit mir zu besprechen. Und vor allem: Dir und uns einzugestehen, dass es Dir doch auch schwer fiel, Dich vom Gros Deiner Werke noch zu Lebzeiten zu trennen. Ich fand es immer verständlich. Du hattest ein schlechtes Gewissen, uns „die Arbeit“ zuzumuten. Ja – es gab einige wenige Momente in den vergangenen Wochen und Monaten, wo ich ratlos vor den Bergen an Tonbändern und Partituren, …

Das beste Kino-Date ever. Bisher.

Er organisierte sich meine Telefonnummer. Er rief gestern Abend an, um sich zu vergewissern, ob unsere Verabredung für heute noch aktuell sei. Er wählte heute morgen seinen Lieblingspulli aus. Und die neuen Chucks mussten es sein. Er verließ als Erster das Schulgebäude. Coolen Schritts, aber  doch bestimmt. Lächelnd. Zunehmend strahlend. Heute also mal keine Mittagsbetreuung. Die Frage, ob ein Bussi erlaubt oder vielleicht doch eher unerwünscht sei, beantwortete er mit einem Innigschmatzer. Die Pizza vorher war willkommen, vor allem, weil sie die Wartezeit bis zur Kino-Öffnung verkürzte. Endlich! Wir sind die ersten Ticketkäufer heute. Vielleicht auch die einzigen im Kino? Fast. Nur eine weitere Besucherin. Mitte Dreißig, vermutlich. Alleine. Alleine? Merkwürdig – es ist doch ein Kinderfilm. Ein klassisches „Fünf-Freunde“-Abenteuer. Ich bin plötzlich selbst wieder acht Jahre alt und sehe mich in meinem Kinderzimmer, die Bücher von Enid Blyton verschlingend. Jeden Geburtstag, jedes Weihnachten standen sie auf der Wunschliste. Und auch das großelterliche Zeugnisgeld und elterliche Taschengeld wurde peu à peu in die Hardcover-Abenteuer investiert. Heute ist diese Welt der Inseln, Leuchttürme, Höhlen, Geheimnisse, Gefahren, …