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Ein Foto, das verändern kann.

Es ist das Foto des dreijährigen ertrunkenen Jungen am Strand von Bodrum. Ich zeige es hier nicht. Ich habe es vor dem inneren Auge und ich bin mir sicher, so geht es vielen. Selten habe ich meine Timeline bei Twitter und Facebook so gespalten und dabei so dezidiert in ihrem Urteil erlebt wie gestern, als das Foto verbreitet wurde. Ja, ich kann beide Seiten verstehen: Diejenigen, die Bilder wie dieses nicht sehen wollen. Weil sie sie nicht ertragen − aus unterschiedlichen Beweggründen. Und ich verstehe auch jene, die davon überzeugt sind, dass ausschließlich Fotos wie das von Aylan Kurdi in der Lage sind, aufzurütteln, um den wahren Irrsinn der Lage begreifen zu können. Dieser Auffassung bin ich auch. Seit Monaten beobachten wir in mehr oder minder großer Seelenruhe aus den TV- oder Websesseln heraus, dass Menschen − vor allem aus Syrien − fliehen. Und wie sie das tun. Wir sind medial zu Gast in ihren Lagern, in ihren Essensausgabeschlangen, auf den Booten ihrer Schlepper und bei ihrer Ankunft auf den Mittelmeerinseln. Wir lesen und wir sehen. Aber …

Postberlineske Gedanken.

Die re:publica 2013 ist vorbei, unzählige Reports, Rezensionen und Gedanken gab’s dazu, Sessions und Speaker wurden gelobt und zerrissen. Was wirkt bei mir nach? 
Wie immer sind es vor allem auch die persönlichen Begegnungen. Unvermutete Erst- und Wiederbegegnungen, das Sich-in-den-Arm-fallen mit Sehnsuchtsmenschen, die ich längere Zeit nicht traf. Diesmal auch die Momente der Herzenswärme, die mir halfen, nach Monaten der Zurückgezogenheit auch Menschenmassen wieder erträglich finden zu können. Die Erkenntnis, wirklich klar zu spüren, was wann gut tut und wann eben auch Grenzen erreicht oder überschritten wurden. Berlin per se. Trotz. Und auch wegen. Und natürlich einige Sessions. Weil sie amüsieren, weil sie berühren, weil sie aufwecken, weil sie anders sind. Dieses Jahr bleiben mir insbesondere das Quadratkotzen der Haeuslers, Mr. Spooky und Mr. Weltverbesserer in Erinnerung. Und @marthadears Zusammenfassung der Genese und Entwicklung von #Aufschrei. Natürlich habe ich viele Tweets unter dem Hashtag Aufschrei „damals“ gesehen, wahrgenommen oder gelesen. Als ich aber im Vortrag saß, veränderte sich meine Wahrnehmung und Betroffenheit noch mal deutlich. Plötzlich liefen zahlreiche innere Kurzfilme ab – wahrnehmbar bei vielen …