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Die 12 Schritte der Aloe vera-Ernte

Wer auf den kanarischen Inseln urlaubt, kommt spätestens bei der Rückreise mit den ubiquitären Aloe vera-Pflanzen in Berührung − zumindest in Lanzarote  werden sie mittlerweile am Flughafen in Mini-Töpfen oder Transportkartons als Souvenir verkauft. Ich bin bislang nicht wirklich auf den Gedanken gekommen, ein Exemplar mit nach Hause zu nehmen, lernte aber bei einer Führung über die Bio-Finca, auf der ich wohnte, neben außergewöhnlichen Bewässerungsmethoden und wiederentdeckten medizinischen Heilpflanzen auch, wie man das Aloe-Elixier gewinnen kann. Es wird aufgrund seiner hohen Nährstoffdichte sehr geschätzt − aus dem Fruchtfleisch werden Gels, Salben, Cremes, Säfte, Shampoos und vieles mehr in unterschiedlichen Konzentrationsgraden gefertigt. Abgesehen davon, dass es sich von selbst verbietet, an fremder Leute Aloe-Pflanzen ohne Rückfrage Hand anzulegen, gibt es folgende Punkte zu beachten: 1. Die Pflanze sollte vor der Ernte gut zwei Monate nicht mehr bewässert werden. Somit kann sich der wertvolle Saft in den Blättern konzentrieren und wird nicht verwässert. 2. Es dürfen maximal drei Blätter pro Pflanze geerntet werden dann tritt sie wieder in eine mehrmonatige Ruhephase ein. 3. Während der Blütezeit sollte nicht geerntet werden. 4. Verwendet immer die untersten Blätter − sie …

In der Kargheit liegt Bereicherung.

Ich hatte unmittelbar vor Weihnachten eine Woche Zeit und wollte Wärme und Ruhe, um Erholung und Klarheit zu finden. Und deshalb wählte ich Lanzarote. Die nördlichste der kanarischen Inseln ist in etwa vier Stunden von München aus erreichbar, die Tagestemperaturen betragen im Dezember um die 20 Grad und zudem scheint die Sonne nicht nur verlässlicher, sondern aufgrund der Lage auch einige Stunden länger als in Grauwinterdeutschland. Die Insel ist karg, denn es gibt kein Grundwasser. Pflanzen wachsen nur durch Bewässerung oder durch den spärlichen Tau, der durch Lapilli, etwa daumennagelgroße Lava-Steinchen, aufgefangen und an die Wurzeln weitergeleitet wird. Immerhin sind so Landwirtschaft und sogar Weinbau möglich. Tomaten oder auch Rebstöcke werden jedoch aufgrund des starken Windes nicht nach oben gezogen, sondern wachsen liegend in kleinen, mauergeschützten Kuhlen. Im 18. Jahrhundert gab es katastrophale Vulkanausbrüche, die noch heute weite Teile der Insel charakterisieren. So dominieren Schwarz, Grau und Braun neben den Meeresblauschattierungen die Farbwelt der Insel. Und weiß mit etwas grün − so zeigen sich nahezu alle Häuser der Insel. Wenigen Stunden nach der Ankunft beginnt mein Gehirn, den Reichtum des Farbspiels in …

So einfach. So Leben.

Reduktion auf Wesentliches. Auf Gespräche, auf’s Zuhören, Beobachten, Aufsaugen. Fragen gestellt zu bekommen, die ich mir noch nie gestellt habe – auf deren Antwort ich nun selbst neugierig geworden bin. Und dankbar dafür sein. In Schwarz, Grau und Braun unendlich viele Schattierungen und Farbtöne entdecken. Die Vielfalt der Geschmacksnuancen von Rot und Grün auf den Papillen fühlen. Die Weite des Meers fühlen und wirken lassen. Die Kraft, Ruhe und Unberechenbarkeit der Vulkane spüren. Nachts dem Atem des Zauberwesens und zugleich dem des Meeres zu lauschen. Begeisterung für die Schönheit des Einfachen. Die Wiederentdeckung von Ausatmen, Ruhe und Demut. Die Augen zu öffnen heißt auch die Seele zu öffnen. Einfach leben.