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Ein Kochbuch voller Sinn & Sinnlichkeit

27 Hotels sowie die Highlights ihrer kulinarischen Angebote zwischen zwei Buchdeckeln zu fixieren, ist keine leichte Aufgabe. Überhaupt: Kochbücher zu konzipieren und produzieren, ist harte Arbeit – auch wenn sie durchaus ihre genussreichen Seiten hat. Ich spreche aus Erfahrung, habe ich doch einige Jahre beim Verlag Gräfe und Unzer Kochbuchkonzepte entwickelt und viele als Autorin oder Redakteurin umgesetzt. Die Bio Hotels stellten nun ihr drittes Werk aus der Reihe Kochlust Pur vor und haben es mit „Sinn und Sinnlichkeit“ untertitelt. Unterteilt ist es in die Kapitel Frühstück, Vorspeise, Suppe, Vegetarisch & Vegan, Fisch, Fleisch, Desserts und Spirits, die gefolgt werden von Kurzportraits der im Buch vertretenen Betriebe. Und ja: es ist drin, was drauf steht. Vor einigen Monaten hatten einige Blogger sowie Slow Fooderianer zwei Tage lang die Möglichkeit, dem Bio Hotels-Kochbuchteam bei der Arbeit im Alten Wirt in Grünwald über die Schulter zu schauen und die Rezepte des Hauses gleich auf ihre Nachkochtauglichkeit zu prüfen. Schon damals war klar: Die beteiligten Häuser und ihre Köche verbinden regionale, saisonale und soziale Aspekte mit purer Sinnlichkeit …

Viele Köche? Viele Köche! Und Bio pur.

Nein, die vielen Köche verdarben ebenso wenig den berüchtigten Brei wie die Kalbszunge mit Milzbavesen oder die veganen Bulgur-Kartoffelpflanzerl. Ihnen gelangen vielmehr Kalbshaxe auf Gemüsebett mit Semmel(okay: Brötchen)auflauf und das zungenschmeichelnde Sanddornparfait! All diese Köstlichkeiten fertigten die von den Bio Hotels eingeladenen Hobbyköche und Genussmenschen am ersten Tag des Kochlust PUR III-Events an. Und ich war eine davon! „Sinn und Sinnlichkeit in 6 Gängen“ lautete das Motto an Herd und Esstisch. Genau das setzten wir auch mit allen Sinnen an den beiden Tagen im Alten Wirt in Grünwald bei München um: Da wurde gewaschen und geschnibbelt, entgrätet und geschält, gerührt und geschmolzen, überbacken und gebraten, frittiert und gekühlt, was das Zeug hielt. Und in vielen Dialekten gesprochen, denn wir waren eine bunte Mischung aus vielen österreichischen und deutschen Bundesländern, die bei allen Unterschieden in Alter, Beruf, Geschlecht und Zungenkocherfahrung doch eines einte: Wir lieben echte Lebensmittel. Echt heißt in diesem Falle: regional, saisonal, aus Bio-Anbau oder Bio-Haltung. Also nix mit Bindern und Rieselhilfen, Farbstoffen und Aromazusätzen, keinen Genveränderungsgedöns und kein Schnelltollsuperbilligwenigerkohlenhydratekaumfettabervollerersatzstoffenmist. Von dem ich nichts …

In vino complexitas. Und der Schlaf im Salz.

Ich hatte das große Vergnügen, an der Verkostung der Best of Bio – Wine 2016 unter dem Motto „Wein und Salz“ teilnehmen zu dürfen. Dabei gingen 420 Weine aus sieben Ländern (Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland und Südafrika) ins Rennen um die beliebtesten Bio-Weine und stellten sich dem Urteil der 22-köpfigen Jury. „Wir sind Bio, wir sind Salz“, titelt die Hauszeitschrift unseres Gastgebers Bayerischer Wirt in Augsburg, der sich den Standards und Werten der Bio Hotels angeschlossen hat. Schnell wird klar: Die Eignerfamilie lebt ihr Motto. In jedem Raum begegneten wir Gegenständen aus Himalaya-Salz, seien es Vasen oder andere Dekorationsgegenstände, kleine Salzfäßchen zum Selberschaben an den Tischen, Lampen, mit Salzkacheln verkleidete Säulen oder Fensterbretter. Und doch: Nichts ist es irgendwie aufdringlich, vielmehr fällt es an manchen Ecken erst auf den dritten oder vierten Blick auf. Salzschlaf ist aufregend – und entspannend Wirklich einzigartige Nächte verspricht das Salzzimmer, in das ganze sechs Tonnen (!) Salz verbaut wurden. Ein bisschen skeptisch waren wir beim Betreten des Zimmers schon – immerhin ist es im Keller gelegen und verfügt auch nur über zwei kleine Fenster …