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Wieviel Mode darf es sein?

[Unbezahlter Redaktionsbesuch] Das Motto der Ausstellung „40 Jahre Vogue Deutschland“ lautet „Ist das Mode oder kann das weg!?“. Sie ist noch bis zum 12. Januar 2020 in der Villa Stuck in München zu sehen und ist nicht nur für Modejunkies sehr sehenswert. Die Kurator_innen haben das Experiment, ein Printprodukt in einer Ausstellung lebendig in Szene zu setzen, hervorragend umgesetzt. Da ist vieles dabei, was das Herz von Fashionistas begehrt: Cindy, Linda, Clooohdia, Jil, Madonna & Co. auf Cover-Vorhängen durch die vier Jahrzehnte zur Einstimmung (die umgehend eine erstaunliche innere Zeitreise auslösen, mit allen Aahs und Ooohs der eigenen Lebensphasen). Extravagante und elegante Roben von Stardesignern wie Jean Paul Gaultier, Karl Lagerfeld oder John Galliano. Ausgewählte Fotografien und Reportagen aus vier Jahrzehnten (die auch in ihren geschichtlichen Kontext gesetzt werden). Raum für eine Hommage an den im Februar 2019 verstorbenen Modemultikünstler Karl Lagerfeld. Einblicke in ein Atelier sowie in die Produktion der Vogue (sehr nostalgisch: das unmittelbare Nebeneinander des händisch gefertigten Klebelayouts und der Digitalität von heute. Exponate des Studiengangs Fashion & Technology der Kunstuniversität Linz. …

Auf Goethes Spuren an der Lahn

[Werbung | Kooperation] Wandeln im damals, in Goethes Zeiten – das gelingt an der Lahn und in den an ihren Ufern gelegenen Orten und Städten. So auch in Wetzlar, wo Johann Wolfgang Goethe den Sommer 1772 verbrachte, um auf Drängen seines Vaters am dortigen Reichskammergericht ein juristisches Praktikum zu absolvieren. Gern war der 23-jährige dieser „Bitte“ zunächst wohl nicht nachgekommen, war die Juristerei doch nur lästige Pflicht für ihn. Geschickt wählte er sich für den Aufenthalt die Ferien des Reichskammergerichts und fand so wohl auch ausreichend Muße, die Gegend zu erkunden und in Ruhe zu schreiben. Dann aber begegnete er der 18-jährigen Charlotte Buff, Lotte genannt, und verliebte sich in sie. Allerdings blieb seine Leidenschaft unerwidert, da Lotte bereits einem Anderen versprochen war – für Goethe selbst ein Drama, für abertausende Liebhaber_innen seiner Werke jedoch ein echter Schlüsselmoment. Denn er verarbeitete sein Liebesleid schriftlich und es entstand daraus sein erster „Bestseller“: Der 1774 veröffentlichte Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“. Das Frappierende für mich als Coach daran ist: Goethe dissoziierte das eigene Erleben und übertrug …

Trier: Laserkunst auf Römerbauten

[Werbung | Kooperation] Trier ist eine faszinierende Stadt – angeblich die älteste Deutschlands und heute überaus beliebt bei etwa 20.000 Studenten. Den Anfang machten die Römer: Sie kamen, blieben und prägen bis heute große Teile des Stadtbilds und der Identität Trier. 50 v. Chr. marschierten sie durch das Mosel-Tal zwischen Hunsrück und Eifel, entdeckten, dass sie den Fluss an einer natürlichen Furt zu Fuß überqueren konnten und siedelten umgehend an diesem zukünftigen Knotenpunkt der Handelswege und Pilgerströme. 17 v. Chr. gründete Kaiser Augustus während eines Besuchs die Stadt Augusta Treverorum und initiierte zugleich den Weinbau, weil ihm das Klima gut geeignet erschien. Ein wahrlich cleverer Schachzug, denn noch heute sind Moselweine weltweit hoch geschätzt. Das römische Stadtbild wurde von Straßenzügen geprägt, die so akkurat liefen wie man es heute aus mancher amerikanischen Großstadt kennt. Innerhalb von 150 Jahren entstand eine der bedeutendsten Städte der damaligen Zeit, mit gut 40.000 Einwohnern. Die vorher schon ansässigen Treverer, nordgallische Kelten, hatten die Vorzüge (florierende Geschäfte durch zunehmend rege Handels- und Pilgerströme, Fußbodenheizungen, kostenlose Thermenbesuche etc.) römischen Lebenstils erkannt, passten …