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Zeitreise reloaded. Und: In Ägypten mit James Bond.

Manche Tage müssen einfach mit einem guten Frühstück beginnen.
Heute also bei Keko, einem richtig netten Coffeeshop (121 Madison Ave / 30th St).  Hier schmeckt ein Cappuccino noch nach Italien und man wird auch nicht nach 326 Flavour- oder Dietmöglichkeiten befragt. Eine Wohltat.

Auf dem Weg zum Museum zunächt ein weiser Gedanke von Thomas von Aquin…

… wieder mal die Möglichkeit, ein wenig Geld auszugeben…

… gepaart mit der Erkenntnis, dass man mit ein bisschen Deko aus jedem Hauseingang etwas machen kann:

Dann also ein tagefüllendes Faszinosum dieser Stadt: das Metropolitan Museum.

Wichtigstes ziel ist zunächst die ägyptische Sammlung. Da ist noch eine Rechnung offen, denn vor 18 Jahren beim Erstbesuch, blieb uns der Tempel von Dendur ganze drei Male verschlossen. Der letzte Anlauf scheiterte kläglich, weil Mr. Trump dort des Abends eine Party feierte und so das Catering aufgebaut werden musste.
Heute also offen. Und recht leer.

Als ich – etwas überrascht – frevelhaftes Touristenverhalten im 19. Jahrhundert  – fotografiere, ertönt neben mir eine außerordentlich angenehme Stimme: „Look at all the graffitis in here – that’s rather unbelievable.“ Finde ich auch. Gehört die Stimme doch Pierce Brosnan, der mich freundlich anzwinkert, als ich aufschaue. Unrasiert. Und irgendwie ein männlicher Hungerturm. Mit seiner sympathisch gwamperten Frau und dem wissbegiergigen Sohn unterwegs in Mission Bildung.
Auch das kann New York sein.

Weiter aber in Sachen Männer und Kunst: zunächst ein Michael, der mir eher ein Georg zu sein scheint. Aus dem mittelalterlichen Frankreich.

Nettes Detail hier: der Frosch am Sockel der Porzellanfigur.

Praktisch für den frommen Reisenden: die Klappmadonna mit integriertem Jesus. „Buy one – get one free“ scheint es also auch schon länger zu geben.

Besonders beeindruckend ist die Sonderausstellung „The Mourners“: 37 etwa 30 cm große Figuren aus Dijon in einem Trauerumzug. Kopfbedeckt, augenreibend, wehklagend. Unendlich schön. Hier leider unscharf wegen Fotoverbots.

Und dann ging’s los: Gemälde aus Europa.
Anschnallen ist  nötig.
Denn all diese Säle sind voller Meisterwerke.´
Alle sind sie da: von Dürer, Memling, Breughel und Lucas Cranach über die Herren Giotto, Raffael, Tizian und Tiepolo zu Vermeer, Rembrandt und Rubens oder auch Velazquez, Goya oder El Greco, dann hinüber nach Frankreich zu Lorrain, Boucher bis hin zu Matisse, Cezanne, Renoir, Manet, Monet, Degas, Pissarro – nicht zu vergessen Klimt, van Gogh und Picasso.

Der erste nicht Greueltaten abbildende Hieronymus Bosch meines Lebens.

Die vermutlich erste Madonnenabbildung Tizians.

Ein Ausschnitt des Feldbildes von Breughel (und ich bleibe dabei: Breughel war der frühe Ali Mitgutsch).

Eine leichtbekleidete Damengruppe bei Herrn Cranach.

Junge Künstler, die von den Alten lernen.

Knaben und Mädchen.

Männer und Frauen – manche sehr ihrer Zeit verhaftet, andere wiederum der ihren um einiges voraus.

Irgendwann war ich überbilderisiert.
Das Auge brauchte Ruhe.
Und fand sie.
In einem zweiten Tempel.
In China.
Bond-frei.

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fasziniert von Menschen und deren Geschichten, Reisen, Wein, Food, Musik, Sprachen und einigem mehr. Beruflich zertifizierter Business Coach, Introvision Coach sowie Konfliktmoderatorin.

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