14 Tage sind es geworden.
14 Tage mit Tee, Wasser, mittäglichem Gemüsesaftteegelöffel, abendlichem Gemüsebrühengroßgelöffel, drei Teelöffeln Honig pro Tag und erfrischenden Auszutzelbissen in Zitronenschnitze.
Dazu die Erkenntnis, wie unendlich viel Zeit ich sonst im Alltag mit Gedanken an „was esse ich – was habe ich Kühlschrank – was muss ich einkaufen – kalt oder warm – wann esse ich – wohin gehen wir essen – boah, habe zuviel gegessen – hätte jetzt ja schon Lust auf whatever – was koche ich für wen“ verbringe. Und der Genuss dieser Leichtigkeit, die sich schon nach wenigen Tagen einstellte. Dazu der Stolz, es geschafft zu haben – ohne großen Mühen. Der Schrecken, der sich einstellt, wenn ich nun lese von „Genießen Sie unser 4 Gänge-Menü!“ – unvorstellbar im Moment. Eine Zumutung für meinen Magen, die ich hoffentlich noch lange genau so wahrnehmen werde.
Gestern morgen gab es also den vielgerühmten Fastenbrechen-Apfel. Und ich schlich um ihn herum, als sei er eine der wirklich unangenehmen Aufgaben, von denen man doch immer hofft, sie erledigten sich einfach von selbst. Ich hätte nämlich locker noch ne Woche weiterfasten wollen und können. Nur die Ratio rief im Crescendo: „Du hast eine der anstrengendsten Wochen des Jahres vor Dir – Du brauchst Kraft“. Und es stimmt schon: nach einem hochkonzentriertem Halbtagsmeeting letzte Woche bemerkte ich, wie schwer plötzlich die Konzentration beim Autofahren fiel.
Ich weiß nun: ja – es geht. Heilfasten während des Joballtags klappt. Gut sogar. Dennoch: beim nächsten Mal werde ich mir wieder die Ruhe gönnen, die es einfach auch braucht, um Gedanken ziehen zu lassen, Altem Lebewohl zu sagen und die Seele frei fliegen zu lassen.
Erleichtert fühle ich mich, kraftvoll, geklärt, wieder ganz bei mir – ich weiß wieder, wer ich bin und was ich will. Und die Freude über die wiedergewonnnenen Lieblingsklamotten tut einfach auch richtig gut!
All das war es wert.