Man macht das nicht.
Das auch nicht.
Das schon gar nicht.
Ich? Nie!
Schon aus Prinzip nicht.
So gelernt.
So verinnerlicht.
So gelebt.
So überzeugt.
So lange.
Und dann kommt sie, die Nie-im-Leben-Situation.
Du hältst fest an dem, was Du richtig nennst.
Wirst mehr und mehr zur Gefangenen Deiner Überzeugung.
Verhedderst Dich in den Fäden dieses Grundsatz-Netzes.
Sie schlingen sich um Deinen Hals, Deine Seele, Dein Herz.
Sie ranken sich um Deine Zehen, Füße und schließlich Beine.
Ziehen ihr Gespinst immer dichter.
Bis Du spürst, wie sie Deine Schritte schwerer werden lassen.
Bis Du spürst, dass sie Dir den Atem nehmen.
Bis Du spürst, dass Dich die Tränen Deiner inneren Stimme würgen.
Ergibst Du Dich?
Oder erwägst Du das nicht mal?
Schon aus Bestemm nicht. Oder?
Wagst Du den Schritt? Den Sprung?
Was würde der Absprung aus dem Dich rasend machenden Galopp des Prinzipiengauls nur bringen?
Kleine oder große Blessuren?
Bricht es Dir das Genick?
Oder das Herz?
Schließlich hast Du es gelernt: Wenn Du fällst, dann schreist Du!
Schrei!
Schrei laut!
Aus tiefster Seele.
Mit aller Inbrunst.
Und spring!
Spring ab vom fatalen Rücken des sich vergaloppierenden Gauls, der Dich starrer lenkt als Du ihn je führen könntest.
Mir öffnete der Sprung das Herz.
Eröffnete Neues. Ungeahntes. Manchmal Unwirkliches.
Neuen Genuss. Tränen anderer Qualität.
Neue Kraft.
Neues Erleben.
Meine große kleine weitere Welt.
Zum Freudenschreien schön!