Sachar schreibt hier, dass und warum ihn ein Buch berührt. Und meine Tränenschleusen öffnen sich beim Lesen. Alles, was in diesen Jahr berührt hat, drängt sich in Form von Tränenflüssigkeit ans Tageslicht.
In dieser vermaledeiten ohnehin so rührseligen Zeit des Vorweihnachtskommerzes. Wie wichtig mir diese Zeit ist und wie sehr ich sie zugleich verabscheue! Weil sie mich erneut konfrontiert mit meinen Themen dieses Jahres.
Die beiden Todesfälle in nächster Nähe, die nicht unterschiedlicher hätten sein können und beide immer wieder überfallsartig schmerzen. Die Sorgen um diejenigen, die mir Sorgen bereiten. Die Ohnmacht über die mich manchmal befallende Handlungsunfähigkeit – wenn’s um Entscheidungen für mich geht. Das Wissen um das Glück, dass ich in vielen wenigen Stunden dieses Jahres erfahren durfte und das mit der Gewissheit verbunden ist, dass es nicht von Dauer sein kann. Die Dankbarkeit dafür, es überhaupt erlebt zu haben. Der Ärger über all das, was ich bewegen wollte in diesen vergangenen Monaten und die beschämende Erkenntnis, dass ich es nicht getan habe. Das innere Wissen um die Veränderungen, die kommen werden. Weil die Zeit für sie reif ist. Die Erschöpfung, weil es einfach ein schrecklich anstrengendes Jahr war. Die Hoffnung darauf, dass meine Gelassenheit weiter wachsen möge. Der Rückblick auf Reisen, Konzertbesuche, Begegnungen und Erlebnisse, die mir einfach nur gut taten – den Horizont wieder weiter werden ließen.
Der Wunsch, in einem Jahr beim Lesen dieser Zeilen besser durchatmen zu können als es jetzt gerade geht.
Tränen sind wichtig.
Loslassen ist wichtig.
Und doch tut’s weh.
Ajajaj. Das tut mir leid. All das.