Renaissance.
Klare Aussagen.
Scharfe Konturen.
Profile. Halb eingedrehte Positionen. Frontalblicke.
Kleine Formate.
Hinreißend zarte Skizzenblätter. Zumeist aus dem Besitz der Queen. Und erstmals halte ich „Being the Queen“ für ein durchaus erstrebenswertes Berufsbild. Wobei ich meine Aufmerksamkeit vermutlich einige Jahre der grafischen Sammlung widmen würde.
Gesichter der Renaissance also nennt sich eine der berührendsten Ausstellungen, die ich seit langem gesehen habe. Viele der Bilder habe ich bereits an ihren Originalplätzen betrachten dürfen, sei es in Wien, Venedig, Florenz, New York, Paris, Amsterdam, Boston, London. In ihrer im Berliner Bode-Museum gezeigten Gesamtheit rauben sie mir den Atem. Und verleihen mir eine neue Form von innerer Ruhe.
Neben den Gemälden – viele von ihnen übrigens noch auf Holz und nicht auf Leinwand – gibt es auch bezaubernde Marmorbüsten, mächtige Bronzeportraits, unglaublich nahe Terracotta-Abbildungen und viele Münzen. Vor allem aber ziehen mich Simonetta, die jungen wie die alten Herren de Medici, Cecilia, Giovanni, Marietta, Bianca und Federico in ihren Bann.
Wirklich empfehlenswert ist der Audioguide, der eher Videoguide ist und durch seine iPod-Basis leicht nutzbar ist. Schön daran: es gibt einige Infos für Kinder und Jugendliche. Der Vergleich zu den Profilbildern auf Facebook & Co. hinkt gar nicht mal nicht so sehr, wie man es beim ersten Hören wahrnimmt. Und warum eigentlich nicht auch sogenannte Stilbildner der heutigen Zeit wie Wolfgang Joop und Udo Walz zu manchen Themen zu Wort kommen lassen?
Die App zur Ausstellung mit vielen Bildern und Filmen (20 MB) werde ich mir morgen in Ruhe auf einem Flug ansehen.
Und mich so sicherlich ein wenig zurück im Bode-Museum wähnen.