Monat: April 2012

Wenn es heller wird.

Ich bin ein Lichtmensch. Wintergrau bekommt meiner Seele nicht. Nur ein kleines bisschen frisches Blattgrün. Nur einige Stunden klares „Azzurro“. Nur ein paar Stunden Wärme auf den Gebeinen. Und schon passiert’s: Menschen lächeln wieder, entkrampfen und beschwingen sich, nutzen jede Ampelphase für leichte flirty seconds. Die Lebenssäfte fließen wieder.  Und auch meine Kraft kehrt zurück – behutsam, so wie sich von dannen gemacht hatte. Erste Klargedanken und Gutgefühle zu den Nächstschritten tauchen auf, formen sich zu klitzekleinen Seelenschmetterlingen und verpuppen sich schließlich wieder. Sie haben keine Eile. Denn die Zeit ist diesmal dazu da, sie mir zu lassen.   *************** Nachtrag … und dies bot der Blick gen Himmel um 10 Uhr morgens am Odeonsplatz:

L’amore non si spiega. Das gilt auch für Musik.

Wann, wo und wie genau es begann – ich kann es selten benennen. Bei der Liebe nicht und ebenso bei der Musik. In diesem Falle gibt es allerdings doch ein paar klitzekleine Einstiegserinnerungen. Es war 2003 und ich wohnte in Haidhausen. In einer wunderschönen, lichten Wohnung mit Blick über die Dächer einiger dort so typischer Herbergshäuser. Und mit Kabelfernsehen, in dem auch RAI 1 für den kleinen Italienurlaub nach dem Arbeitstag sorgte. Ähnlich wie später hierzulande #USFO sorgt in Italien Jahr für Jahr das Festival di San Remo für entsprechende mediale Mehr- oder Minderbegeisterung. Den 3. Preis im offiziellen Ranking belegte damals ein bis dato unbekannter Künstler aus Kalabrien: Sergio Cammariere. „Alles, wovon ein Mann träumen kann“ lautete sein Lied, für das er auch den Kritikerpreis des Festivals erhielt. Ein herrlich italodramatisch frauenherzbetörender Text wie „Alles, was ein Mann machen kann – für Dich werde ich es tun“ oder „Ohne Dich lebe ich nicht – denn mir fehlt die Luft zum Atmen, wenn Du gehst“ und auch „Es gibt eine Zeit für die Liebe – …

Dullidullidullijöhidi! Ein Jodelkursbericht.

Ich dachte zunächst an einen vorgezogenen Aprilscherz, als ich Ende März von einem kostenlosen zweiteiligen Jodelkurs mit anschließender Abschlusswanderung in der Zeitung las. Und an Loriot. Ja. Und dann hab ich doch eine Mail mit einem zugegebenermaßen leicht anbiedernden „Grüß Gott – ich als echte Münchnerin möchte narrisch gerne das Jodeln erlernen…“-Text verfasst. Ich hielt’s für besser, enthielt der Artikel doch bereits den Hinweis darauf, dass Wiederholungstäter leider aufgrund von Platzmangels ausgeschlossen seien und die Zahl der Kursteilnehmer ohnehin limitiert. Und siehe da: es folgte eine Bestätigung, versehen mit dem Hinweis, dass die Teilnahme schon bitte an beiden Abenden zu gewährleisten sei. Prima – dafür hab ich sogar mein Berliner Coaching-Peergroup-Meeting abgesagt. In fröhlich loriotischer Erwartung einer ausgelassen jodelnden Biergroup-Zusammenkunft. Kurz vor dem Hofbräuhaus sprach dann doch noch der kleine innere Feigling (this is not a Schleichwerbung – des Zeig hob i no nia ned drunga und i glaab, i wear’s a ned nuntaschwoam) zu mir und gab freundlich entmutigende Hinweise wie „Du Depp – wieso gehst Du da allein hin? Die anderen kommen sicher …